Mittwoch, 16. November 2011

Der Nebel und die Geduld

Nebel, Nebel Nebel!! Ich bemühe mich ja, all den Pflanzengästen aus südlichen Regionen einen angenehmen Winteraufenthalt zu bereiten. Aber ich gebe zu, dass uns das Wetter derzeit auf eine harte Probe stellt. Während nicht weit von hier im Alpenvorland vermutlich die Rehe, Hirsche und die Zwischensaisonschnäppchenurlauber in der Sonne fläzen, ist es hier unter der Münchner Nebeldecke wie in einem Eiskeller. Wenig Licht, wenig Temperatur und die Pflanzen sind nicht mal mit wärmender Heizungsluft zufriedenzustellen. Herbstdepression droht sich bei den Pflanzengästen breit zu machen. Keiner der sonnenliebenden Gewächse hat so richtig Lust auf gute Laune. Ich tue das, was ein professioneller Animateur eben macht, wenn die Stimmung zu kippen droht. Ich erscheine mit einer sonnigen Laune bei den Gewächsen. Schneide ganz sachte an ihnen rum und reiße sie außerordentlich vorsichtig aus ihrem gewohnten Wurzelbett, um sie mit neuer frischer Erde zu versorgen. Unter stöhnen, ächzen und wehklagen sind beide Seiten (Gärtner wie Pflanzen) dann froh, wenn dieses Prozedere wieder geschafft ist. Aber wer schön sein will, muss dieses Umtopf Ritual eben über sich ergehen lassen. Und um den Gewächsen für den kommenden Sommer schon jetzt die allerbesten Startbedingungen zukommen zu lassen, gibt es meinerseits eine nicht ganz unruppige Vorgehensweise mit Hilfe von Schere und Spaten. Und als hätte ich es geahnt, zeigt sich der erste Zitronenbaum schon mit Blüte!

Also gut. Das finde ich nun zwar auch etwas übertrieben. Aber ich sehe zumindest einen guten Willen bei den Pflanzengästen erkennbar. Besser als ein guter Wille wäre allerdings ein kleinwenig Sonne! Dieses Wetter zeigt mir wieder, dass ein guter Gärtner im Grunde nicht viel Können aufweisen muss. Wichtig ist, dass er Geduld hat..... und irgendwann werde auch ich ein guter Gärtner, sicher!

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