Es musste einfach sein. Die Ingwerknollen sind inzwischen ausgereift und wollen, dass sich endlich was rührt, wenn sie sich schon so erwachsen fühlen. Die Chilis tragen Früchte, die aber leider nicht mehr ausreifen werden bis zum nächsten Sommer. Somit gab es gestern in der Gärtnerei eine Ingwerernte, sowie eine Ernte von Früchten erlesener Chili Sorten. Hauptsächlich waren da die grünen Jalapenos, die im sommergereiften Zustand ein wunderbar fruchtiges Aroma ergeben. Dazu die Espelette, eine Sorte aus dem Baskenland, die im ausgereiften Zustand ein fleischiges Fruchtfleisch besitzen und ein süßlich mildes Chili Aroma aufweisen. Dann noch ein paar Red Squash, die farblich so garnicht dazu passen wollten. Weil sie nämlich tatsächlich noch ausgereift sind unter der Hochwinterlichen Münchner Glashaussonne. Sie geben die nachdrückliche Schärfe in die Chutney Komposition, die heute morgen in meiner Küche entstand. Das Rezept liest sich zwar wie das einer mexikanischen Mole. Fast unübersichtlich viele Zutaten, verbunden mit scheinbar endloser Arbeit. Das ist aber nur bedingt zutreffend und schmeckt am Ende umso besser!
1Kilo möglichst grüne Chili, 200g Ingwer, 500g Ananas, 200g Rosinen, 500g Zwiebeln, 100g Knoblauch, 500ml Obstessig. 500g Zucker, 100g Salz, 3EL Koriandersamen, 2TLPiment, 2TLKardamom, 1TL Nelken und schon gehts los.
Knoblauch und Zwiebel würfeln und mit Olivenöl in einem Topf anschwitzen. Dann jeweils etwa zwei Drittel des Ingwer, der geschälten Ananas, der Rosinen und der Chili grob schneiden und zu den Zwiebeln geben. Den Essig dazu und aufkochen lassen. Mit einem Pürierstab zu Mus verarbeiten. Dann Zucker, Salz und gemörste Gewürze dazu geben, die restlichen Zutaten an Ingwer Ananas klein schneiden und mit den Rosinen zugeben. Alles einkochen lassen. Nicht mehr pürieren damit die Stücke erhalten bleiben.Anschließend heiß in Gläser abfüllen. Etwa eine Woche ziehen lassen und - Mahlzeit!! Elend gut! Wie lange die Haltbarkeit dieses Chutneys ist, kann ich leider nicht sagen, weils immer so schnell gegessen wird. Aber ich kann das Rezept wärmstens empfehlen. Auch wenn man das Chutney kalt isst.
Die entsprechenden Pflanzen für eine interessante Chili Komposition gibts ab nächsten Sommer wieder in der "merk-würdigen" Gärtnerei Kahl zu finden. Genauso die Ingwerpflanzen. Und wer schonmal wirklich frischen Ingwer probiert hat, der wird hier eine kleine Suchtwirkung auf diese Knolle nicht abstreiten können. Ein wunderbares Kocherlebnis!

Jetzt kann ich also endlich kommentieren! Ich grüße hiermit die fierende Palme, sag ihr sie soll sich nicht so anstellen, ist bestimmt auch nicht kälter als in Grenoble mit dem Fahrrad zur Uni zu fahren.
AntwortenLöschenAuf dieses Chutney freue ich mich jetzt schon. Ich habe noch einen winzigen Rest vom letzten und den teile ich mir sehr vorsichtig ein. Vielleicht versuche ich einfach, das hier auch nachzukochen... Oder aber ich gedulde mich eben bis zum Sommer. Traurig!
Liebe Grüße