Montag, 17. Januar 2011

Frühlingslüftchen

Gestern, 16. Januar und Frühling in München. Die Sonne über Oberbayern scheint sich in ihrer flachen Winterbahn etwas verlaufen zu haben. Denn gestern hat sie uns ein sehr wärmendes Schauspiel geliefert. Alle Menschen in München schienen den Drang verspürt zu haben, raus gehen zu müssen um Sonnenlicht und Wärme zu tanken. Die Einen überrennen dabei die Parks der Stadt, die Anderen sitzen lieber in den Cafes und nippen an einem Espresso, wieder andere sieht man dick eingepackt in ihrem Auto sitzen und mit ihrem Cabrio durch die Stadt flanieren. Wichtigstes Utensil scheint an solchen Sonnentagen die Sonnenbrille zu sein. Es ist mir nach wie vor ein Rätsel, warum sich viele Menschen zwar übers Sonnenlicht freuen, ihren Augen aber offensichtlich die ewige Dunkelheit verschrieben zu haben scheinen.
Bei den Wintergästen in der Gärtnerei ist es da schon anders. Alle Pflanzen scheinen ihre Blätter an so einem Tag voll und ganz auf die Sonne auszurichten. Nur keinen Strahl auslassen.
Und wenn man so durch die Glashäuser geht macht es den Anschein, als würden sich die Pflanzengäste auf einen gedanklichen Sonntagsspaziergang begeben. Das fehlte noch. Am Ende sollte ich mir noch ein Cabrio mieten um die Pflanzen durch die Stadt zu fahren? Pffff...... Allerdings kann man seit Kurzem schon die ersten Blütenknospen erkennen. An Oleandern genauso wie bei der Juanulloa.... Don Juan Pflanze, naja, wenn man so einen Namen aufgedrückt bekommt, da kann man ja auch nur noch schön sein wollen wann immer es auch geht.
Eine gärtnerische Herausforderung bleibt die Frage was man den mediterranen Gewächsen wohl erzählt, wenn die Temperaturen und das fehlende Sonnenlicht wieder auf bayrisch winterliches Januar Niveau abflachen? Denn die Wintergäste stellen sich nun glaube ich schon auf den Frühling ein. Da bin ich ja mal neugierig, was die nächsten Wochen noch für Überraschungen bringen werden.

Sonntag, 2. Januar 2011

Kindergarten




Jetzt ist es so weit. Ein kleiner Folientunnel im Glashaus der Wintergäste sorgt für die nötige Wärme bei den kleinen Pflanzen. Der weitsichtige Gärtner sollte schon frühzeitig die Pflänzchen in Frühlingsstimmung versetzen. Sonst wird das nix, mit den ersten Gewürzpflanzen bis zu Ostern. Und wenn der Winter weiter so eklig kalt vor sich hin wintert, dann kann man auf die ersten Tomatenpflanzen bis zu den Sommerferien warten!! Es sei denn, der Gärtner heizt etwas mehr als sonst üblich ein. Und dazu dient so ein Haus im Haus. Dann geht die Wärme aus der Kinderstube nicht ganz verloren, sondern verflüchtigt sich allenfalls in das Haus mit den Wintergästen. Und die freuen sich natürlich über einen unverhofften Wärmeeinbruch. Obwohl +6 Grad in diesem Haus nicht gerade ein Anzeichen für eine drohende Hitzewelle sind.

Bleibt zu hoffen, dass die Gewächse sich darüber im Klaren sind, dass ich sehr auf sie und ihre Wachstumsbereitschaft vertraue. Diese kleinen Stecklinge und Sämlinge sind sozusagen der Grundstock für die kommende Saison der Gartentage. Und da warten ja wieder viele Überraschungen. Pflanzen, die ich bisher noch nie persönlich und lebend gesehen hatte, werden dann mit auf Reisen gehen. Ich tröste mich damit, dass diese fremden Gewächse auch mich bis dato noch nie zu Gesicht bekommen hatten. Das lässt auf eine gute Zeit für die Sommersaison schließen.

Ich freue mich schon mit all den Pflanzen wieder auf Reisen zu gehen und hoffe, dass es den "merk-würdigen" Gewächsen auch wieder Spaß macht, durch die Lande zu ziehen.