Sonntag, 2. Dezember 2012

...also bin ich!

So soll es sein. Auf meiner nicht mehr ganz so neuen Teetasse steht das Wesentliche schon geschrieben. Ein Geschenk meiner Tochter, die mein gärtnerisches Tun seit Jahren schon aus dem (mir) fernen Schottland beobachtet und mein pflanzliches Treiben mit diesen Worten auf einen wirklich treffenden Nenner bringt. Nun ist es ja nicht ganz so einfach, sich auf Pflanzen wirklich einzulassen. Denn wenn man diese Gewächse als Lebende, lebendige und beseelte Wesen anerkennt, dann wird es immer schwieriger mit der artgerechten Haltung oder gar mit dem bewussten essen. Was bei der Frage von Tierfleisch als Lebensmittel inzwischen schon in aller Munde - oder besser eben nicht mehr in aller Munde - zu sein scheint, ist bei Pflanzen noch nichtmal in unser Bewusstsein vorgerückt. Pflanzen als gleichwertige oder gleichberechtigte Lebewesen in unserer Gesellschaft anzuerkennen ist für uns sicherlich noch in weiter Ferne. Wie viele Menschen gibt es, die sich anstatt eines Haustieres ganz bewusst eine Hauspflanze halten würden? Fällt eine Obstplantage schon unter den noch garnicht existierenden Begriff der Massenpflanzenhaltung? Bedeutet eine Gewächshauskultur grundsätzlich Käfighaltung für Nutzpflanzen? Darf man Gemüse einzig zu dem Zweck anbauen, um es am Ende ihres Pflanzenlebens zu schlachten - oh, pardon - zu ernten? Ich gärtnere, also bin ich. Und diese Fragen müssen erlaubt sein.
Ich möchte gerne den Wert - den Lebenswert - einer Pflanze dem eines Tieres gleich gesetzt sehen. Das gelingt mir zugegebenermaßen bisher nur sehr bedingt. Zunächst kommt der Mensch, dann das Tier, danach die Pflanze und am Ende all das Kleinzeugs, das man nicht sehen kann. Mit dieser Rangordnung der Lebewesen bin ich groß geworden. Was passiert aber, wenn diese Einteilung weg bleibt? Es gibt noch viel zu lernen und Vieles zu entdecken.
Ich gärtnere, also bin ich! So ein Glück!

1 Kommentar:

  1. Ja, so ein Glück aber auch! Jetzt ist meinedeine Tasse glatt berühmt. Hihi

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